V - Das Magazin der VOLLMER Gruppe - 2018

werden, um wirklich jeden Winkel im spindeldürren Unterbau sowie auch in den knapp 230 Meter hohen Türmen mit ihren jeweils 600.000 Nieten in der Farbe „International Orange“ neu streichen zu können. Die Maler tupfen an schwer zugänglichen Taschen mit Bürsten, die an langen Holzstangen befestigt sind, und überprüfen die Ergebnisse mit Spiegeln. Manchmal steigen sie in motorbetriebenen Boxen in den Himmel, um an Kabel zu gelan- gen. Oder sie klettern in sogenannte „Spider Baskets“. In seltenen Momen- ten gelingt es ihnen bei ihrer Arbeit in einem ruhigen Moment sogar Wale zu beobachten. Definitiv: Die Wartung einer der ältesten Brücken der Welt ist eine atemberaubende Angelegenheit. Heute und in Zukunft. Big Ben Den Glockenschlag des Big Ben kennt man auf der ganzen Welt. Derzeit ist er allerdings nicht live zu hören. Denn seit August 2017 schweigt die Glocke des Londoner Wahrzeichens. Grund hierfür: Der Elizabeth Tower ist marode. Im Mauerwerk sind Risse aufgetreten, das gusseiserne Dach ist korrodiert, und der Glockenstuhl weist Schäden auf. Das 30 Millionen Pfund teure Reno- vierungsprogramm wird sich bis 2021 hinziehen. Für die Briten ist das ein Schock. Denn seit 1859 läutete der Big Auch die Golden Gate Bridge wird attackiert. Von ätzender Salzluft, Straßendreck und UV-Strahlen. An der majestätischen Hängebrücke nagt der Zahn der Zeit und verschiedene Einflüsse versuchen, das 1933 erbaute Wahrzeichen in ein verrostetes Skelett zu verwandeln. Zum Glück hat die Brücke von Architekt Irving F. Morrow schlagkräftige Verbündete. Darunter eine Elitegruppe von Malern, die fleißig auf und ab huschen, um die Golden Gate Bridge zu schützen. Der Job in der Bucht von San Francisco hat seine Höhen und Tiefen. Und manchmal muss das Team ganz schön erfinderisch Golden Gate Bridge Ben nun fast ununterbrochen. Nur für kürzere Wartungsarbeiten wurde die Glocke bereits schon einmal ausgesetzt. Steve Jagg hält den Schritt dennoch für nötig. Er überwacht die Arbeiten und muss sicherstellen, dass dieses wunderbare Stück von viktorianischer Ingenieurskunst in bester Verfassung ist. Das Verstummen des Big Ben ist für ihn keine Schikane. Vielmehr hält er die Stille für einen notwendigen Schritt, mit dem die Arbeiter vor dem ohren­ betäubenden Läuten der vier Viertel- stundenglocken und dem Wummern des Big Ben zur vollen Stunde geschützt werden sollen. Eiffelturm Als Gustave Eiffel den Turm für die Weltausstellung 1889 nahe des Seine- Ufers in Paris errichtete, war ursprüng- lich geplant, die Eisenkonstruktion nach 20 Jahren wieder abzureißen. Wie wir wissen, kam es anders. Die eiserne Dame blieb und wurde zu einem der größten Touristen-Magneten Europas. 120.000 Fahrzeuge passieren täglich die Golden Gate Bridge. Nicht ohne Spuren zu hinterlassen. 32 SICHTFENSTER

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