V - Das Magazin der VOLLMER Gruppe - 2018

DER WERKZEUGBAUER TOMSKY INSTRUMENT IM RUSSISCHEN TOMSK FERTIGT ROTATIONSWERK- ZEUGE MIT VOLLMER TECHNOLOGIE Die Gründung des russischen Unternehmens Tomsky Ins- trument fällt in die dunkelste Zeit europäischer Geschichte: Es war 1941 – mitten im Zweiten Weltkrieg. Damals stand die deutsche Wehrmacht vor den Toren Moskaus. Um die Produk- tion der dortigen Firmen zu sichern, wurden auf dem Schie- nenweg rund 30 Betriebe in die gut 3.000 Kilometer entfernte Stadt Tomsk in Westsibirien verlagert – darunter Tomsky Instrument. PRÄZISION AUS TOMSK SEIT MEHR ALS 75 JAHREN „Unsere Vorgängerfirma hieß ,Frezer‘, zu deutsch Fräser, und gehörte schon damals zu den größten Werkzeugherstel- lern des Landes“, sagt Sergey Shvartsev, Direktor von Tomsky Instrument. „Mit dem Umzug nach Tomsk haben wir zwar den Namen geändert, aber nicht unser Geschäftsmodell. Seit mehr als 75 Jahren entwickeln, fertigen und vertreiben wir hochwer- tige Zerspanungswerkzeuge weltweit.“ TrotzwidrigerStartbedingungen,außerdemKriegherrschte 1941 ein extrem harter Winter in Sibirien, fertigte Tomsky Instrument bereits drei Monate nach der Neugründung die ersten Werkzeuge in Tomsk. Heute ist das Unternehmen spezialisiert auf die Fertigung von Hartmetallwerkzeugen und beschäftigt über 300 Menschen. Russlandweit gehört die Firma zu den führenden Herstellern von Rotationswerk- zeugen für die Metall- und Holzbearbeitung. Gefertigt wer- den Fräser, Bohrer, Reibahlen, Senker oder Gewindebohrer aus HSS (High Speed Steel) und insbesondere aus Hartmetall. Jedes zweite Unternehmen in Russland, das Rotationswerk- zeuge einsetzt, steht auf der Kundenliste von Tomsky Instru- ment. Zudem exportiert das Unternehmen seine Werkzeuge auf alle Kontinente. WERKZEUGE FÜR DIE METALL- UND HOLZZERSPANUNG „Egal ob Flugzeuge, Züge oder Autos gebaut werden, unsere Fräser und Bohrer sind weltweit mit von der Partie, wenn Unternehmen Metall und Kunststoff zerspanen“, ergänzt Sergey Shvartsev. „Aber auch in der petrochemischen Industrie und Holzverarbeitung kommen unsere Werkzeuge zum Einsatz – also in Branchen, die hier in Westsibirien stark vertreten sind.“ Die Region östlich des Uralgebirges verfügt über riesige Vorkommen an Erdöl und Erdgas und beherbergt gewaltige Waldgebiete in der sibirischen Taiga. So liegt beispielsweise Lesosibirsk, die russische Hauptstadt der Holzindustrie, nur etwa 500 Kilometer Luftlinie von Tomsk entfernt – für sibiri- sche Dimensionen ein Katzensprung. Und wer durch Tomsk schlendert und die berühmten Holzhäuser mit ihren filigranen Schnitzereien bewundert, kann davon ausgehen, dass sie mit Fräsern von Tomsky Instrument entstanden sind. Deutsche Spuren im fernen Sibirien 10 EINBLICKE

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